Vorurteile

Wir sehen einen Menschen der anders ist als wir bzw. die Norm. Sei es die Hautfarbe, ein Kopftuch, der Blindenstab oder was auch immer. Natürlich zählen auch Beeinträchtigungen aus dem körperlichen, geistigen oder psychischem Spektrum dazu.bUnd sofort haben wir ein klares Bild bzw. eine Meinung über die Person.

In Bezug auf Flüchtlinge oder die LGBTQ+ Community scheint dies aktuell besonders deutlich. Diese Personengruppen passen nicht in unser Weltbild oder sind uns einfach fremd. Da ist es leichter auf Abwehr zu gehen anstatt in die offene Kommunikation. Erst recht, wenn es so wirkt als würde die Mehrheit so denken. Jeder Mensch ist ein Einzelfall und hat eine Geschichte zu erzählen. Fragt nach, informiert euch und lernt so Vorurteile zu verabschieden. Ein Beispiel aus dem Alltag: eine hellhäutige Frau ist mit einem dunkelhäutigem Mann verheiratet und sie haben 2 Kinder.

Diese haben ebenfalls eine dunkle Hautfarbe. Ein häufiger Gedanke dazu könnte sein, dass sie nur verheiratet sind, damit er in Deutschland bleiben kann. Oder er sie nur ausnutzt. Dabei kann es unzählige Möglichkeiten geben, wie sie zusammen gekommen sind. Weit verbreitet sind Vorurteile auch gegenüber psychischen Krankheiten. Bei Schizophrenie sind die Vorurteile sogar gewachsen. Eine Krankheit die schwer zu verstehen ist. Genau wie bei der Bipolaren Störung ( manischdepressiv) ist die Angst groß, weil die Betroffenen als unberechenbar und gewalttätig gelten. Bei Depressionen wird gerne Faulheit unterstellt. Typische Sätze sind: “ streng dich an.“ / „reiß dich mal zusammen.“ / „wie lange soll das noch so gehen?“

. Auch, oder gerade, von den nächsten Angehörigen. Hier mag eine große Portion Unwissenheit dabei sein. Doch dem Betroffenen hilft es nicht weiter, es kann die Situation eher noch verschlimmern. Der damit verwandte Burnout wird gerne als „einfache“ Erschöpfung abgetan. Nur ist es weitaus mehr und kann therapeutisch behandelt werden. Ich denke meiner Meinung nach ist das Hauptproblem bei psychischen Krankheiten, dass sie nicht sichtbar sind. Ein gebrochener Knochen, Virusinfektion etc. ist erkennbar. Eine kaputte Psyche hingegen nicht. Und ich schätze, obwohl die Zahlen psychischer Erkrankungen steigen, die Aufklärung darüber zu kurz kommt. Laura